Blog-Projekte Die Ausbilder*innen

Das Kriterium erfüllt nur Goofy …

Hannah
Hannah 25. März 2024

Heute stelle ich euch Stefan Kettel vor. Er ist für die Technischen Produktdesigner (m/w/d) zuständig.
Warum ich das mache? Die Ausbilder*innen sind alle super freundlich, aber trotzdem hätte ich mich vor Beginn gefreut, etwas über sie erfahren zu können, um nicht mehr ganz so nervös zu sein. Damit es euch anders ergeht, habe ich die Ausbildungsverantwortlichen interviewt und stelle sie euch hier in einer kleinen Serie vor:

Stefan Kettel

Konstrukteur
Ausbilder für Technische Produktdesigner (m/w/d)

Abgeschlossene Ausbildung(en)/ Studiengang
Staatlich geprüfter Techniker

Wie würden Sie Ihren Job beschreiben?
Fordernd und bildend. Zur Erläuterung: Das breit gefächerte Aufgabengebiet macht aus einem eine Art Allgemeinmediziner, aber mit naturwissenschaftlicher Diagnostik.

Wie lange sind Sie schon bei Steuler und welche Funktionen habe Sie schon durchlaufen?
Seit Mitte April 2017 bin ich als Konstrukteur eingestellt und geblieben. Allein die Einarbeitungszeit nimmt bei uns einige Jahre in Anspruch. Im Prinzip bin ich noch in der Kompetenzerweiterungsphase, die bis zur Rente andauert. Ab 01.08.2024 bekomme ich den ersten Azubi zugeteilt. Ich bin also noch ein Greenhorn auf dem Gebiet.

Was ist für Sie persönlich das Beste an Ihrem Beruf?
Privat bin ich sehr praktisch veranlagt und immer auf der Suche nach neuen Handwerkskünsten. Ich bin zwar ein klassischer Büromensch, arbeite aber immer mit praktischem Bezug zu allen möglichen Fachgebieten. (Dadurch entwickelt sich eine Art Synektik – das ist übrigens die Antwort auf die Frage). Das heißt, es fällt mir sehr leicht, unbekanntes Terrain zu verstehen und zu nutzen. Um es auf den Punkt zu bringen, in meinem Beruf verbindet sich der Handwerker mit dem Fertiger und der Planung und mit jedem weiteren Jahr im Unternehmen wird der Blick über den Tellerrand klarer und die privaten Projekte anspruchsvoller.

Was ist für Sie persönlich das Herausforderndste an Ihrem Arbeitsalltag?
Das fängt beim Aufstehen an, ich bin meist der letzte der im Büro erscheint 😀
Den zweiten Punkt würde ich dem Umfang zuordnen. Es ist ziemlich schwierig, den Überblick zu behalten und zwischen Meetings und Mailkorrespondenz nicht den Faden zu verlieren.

Was machen Sie nach einem anstrengenden Arbeitstag?
Das kommt darauf an, wonach mir der Sinn steht und wieviel Tassen Kaffee ich in mich reingeschüttet hab. Ab vier Tassen: Eher E-Bike, in der Garage werken, Gitarre spielen oder mit meinen Eltern diskutieren.
Bis zwei Tassen ist eher ein ruhiger Tag. Perfekt für meditatives Schleifen, mit der Nachbarschaft über Gott und die Welt philosophieren, ebenfalls Gitarre spielen, einfach nur Musik hören oder einfach nur Hirn ausschalten und Blödsinn auf irgendwelchen Konsolen spielen oder zu guter Letzt darf es auch mal ein billiger Actionfilm sein, bei dem mir das Soundsystem den Kit aus der Brille drückt 😀

Wann klingelt Ihr Wecker und was machen Sie dann nach dem Aufstehen?
Ich übe mich darin möglichst keine Alltagsroutine einreißen zu lassen. Mein Weckern klingelt zwischen 06:00 Uhr und 07:30 Uhr, je nachdem wie spät es am Vortag geworden ist.
Als erstes zaubert mir der neue Tag ein Lächeln aufs Gesicht, dann hüpfe ich zum Rolladen, kurbel diesen kichernd nach oben, reiß die Fenster auf und wünsche der Natur lauthals, guten Morgen… Ne quatsch, ich bin 36, selbstverständlich fühl ich mich morgens wie überfahren. Der Wecker klingelt so spät wie möglich und der morgendliche Zeitmangel kitzelt mich in den Tag. Das soll nicht heißen, dass ich immer spät bin, ich nutze die Morgenstunden nur sehr effektiv.
Bei mir gibt es keine Besonderheiten am Morgen, aufstehen, Zähneputzen, Brote schmieren und Abfahrt.

Es ist eine Woche lang Stromausfall und Ihr Handy hat auch keinen Akku mehr. Was würden Sie in dieser Woche tun?
Das wäre ein Segen, die Welt dreht sich sowieso zu schnell. Ich würde mich in der Nachbarschaft blicken lassen und öffentliche Plätze aufsuchen, gelangweilte Menschenschaaren werden sich dort treffen wollen.

Wenn Ihr Leben ein Buch wäre, welchen Titel würde es haben?
Schwierige Frage, humorvoll mit einer Prise Sarkasmus gesprochen, „Große Erwartungen“.

Wenn Sie eine neue olympischen Disziplin erfinden könnten. Bei welcher hätten Sie die größten Chancen eine Medaille zu gewinnen?
Wie wäre es mit Kusstanz. Um meine Bescheidenheit weiter zu untermauern, muss ich leider zugeben, dass ich der beste Küsser des Landes bin und unglaublich leidenschaftlich tanzen kann. Letzteres wurde mir in die Wiege gelegt. Meine Hüfte sitzt so locker wie die von Ricky Martin. Sämtliche Vaterschaftsvorwürfe wurden aber stets von ihm dementiert 😀

Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen?
Camembert und Preiselbeeren – die Kombi auf dem Brot ist unschlagbar.

Welche Lieblingsband hatten Sie, als Sie im Alter Ihrer Azubis waren?
Ich meine das um 2005 die Emo und Metalcore-Schiene stark ausgeprägt war. Der Emokram war mir zu drüber und ich mochte schon immer knackige Gitarrenriffs mit wenige gepose und mehr Technik. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es könnte „Protest the hero“ mit dem Album „Kezia“ gewesen sein, was damals eine ziemlich abstrakte und spielerisch wahnsinnig anspruchsvolle Mischung war. Oder die „Challenger“ Scheibe von 2″Memphis may fire“. Die waren einer der ersten, die orchestrale Synthies erfolgreich im Genre einsetzen konnten. Mag nicht jedem sein Fall sein, aber musikalisch betrachtet sind die Platten für die damalige Zeit echte Blüten gewesen. Im Nachhinein muss ich aber zugeben, das „Van Halen“ alles schon in den 80s auf die Ladentheke gespielt hat.

Wenn Sie drei geschichtliche Personen zum Essen einladen könnten, welche wären das?
Einen Tyrannen und ein Despoten Trio wäre sicherlich unterhaltsam. Die Poente wird aber im Kugelhagel verloren gehen. Da möchte ich nicht anwesend sein.
Albert Einstein, Marilyn Monroe und Julius Cesar. Mal sehen wo der Herrscher landet, bei der Wissenschaft oder der Familie.

Würden Sie lieber etwas versuchen und dabei scheitern oder es gar nicht erst versuchen?
Wenn ich etwas angehe, dann wird das auch zu Ende gebracht. Scheitern ist ok, aufgeben nicht. Wer will der kann! Das gilt natürlich nicht für Menschen, die an Selbstüberschätzung leiden.

Was war der lustigste Moment, der Ihnen in den vergangenen 7 Tagen passiert ist?
Es war eher Situationskomik, aber ich und die beteiligten mussten furchtbar lachen. Ich saß bei Freunden und einer der Jungs hat sich über seine Frau beklagt. Er ist Spanier, versteht deutsch sehr gut, beim Sprechen ist noch Potenzial nach oben. Entsprechend unterhalten wir uns überwiegend in Englisch. Auf jeden Fall rieten wir Ihm Geduld, allerdings ist uns das englische Wort für Geduld nicht eingefallen. Nachdem wir mit drei Mann 5 Minuten lang Brainstorming betrieben haben, um zum Schluss dann doch Google zu fragen, hatten wir die Lösung und konnten unserem spanischen Freund endlich unsere Errungenschaft offenbaren. „You need more patience“. Seine Antwort im gebrochenen spanisch-deutsch: „ahh, gduuult“ 😀

Was ist eine Sache, die Sie ausprobiert haben und nie wieder machen wollen?
Ich habe es nicht so mit Höhe. Die Geierlay Hängebrücke war überhaupt nicht mein Fall und die springenden halbstarken Jugendlichen haben es mir auch nicht gerade einfacher gemacht. Sicher haben sie es nur gut gemeint und wollten mich nur von meiner versteiften Haltung erlösen.

Was ist der lustigste Witz, den Sie kennen?
Also da bin ich wirklich überfragt. Ich kann mir Witze überhaupt nicht merken. Ich bin ein Typ der sich immer Eselsbrücken bauen muss.
Das einzige was ich wiedergeben kann ist: „Geht ein Cowboy zu Friseur, als er wieder rauskommt, Pony weg“. Der ist so mies, dass er schon wieder gut ist.

Welchen Disney Charakter hätten Sie gerne als Mitbewohner in Ihrer WG?
Ich mag Hunde ganz gerne, hätte aber keine Zeit dem Tier gerecht zu werden. Entsprechend müsste es ein selbstständiger Hund sein. Das Kriterium erfüllt nur Goofy. Die Bude wäre wahrscheinlich trotzdem jeden Tag auf links gedreht und ich bräuchte einen neuen Schuhschrank für die Quadratlatschen, aber sonst sollte das klappen.

Was ist die lustigste Sache, die Sie beim Feiern erlebt haben?
Solche Fragen kann ich nur politisch korrekt beantworten, „daran kann ich mich nicht mehr erinnern“. Danke Olaf

Was war der größte Unsinn, den Sie als Jugendlicher gemacht haben?
Ich kann nur sagen, dass ich eine belebte Jugend hatte. Weitere Infos gibt es nur unter Eid 😀

Was glauben Sie haben Sie mit den Auszubildenden gemeinsam?
Einen relativ jugendlichen Geist und eine gesunde Neugier.


Bewerbungsfoto 2005

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